Die ersten Sonnenstrahlen, die ansteigenden Temperaturen, das Erwachen der Natur und das Vogelgezwitscher beflügeln uns und unseren Geist nach der nasskalten Zeit der letzten Monate. Körperlich fühlen wir oft mehr Schwere als Leichtigkeit im Frühjahr. Viele Menschen kämpfen mit der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit oder noch schlimmer mit einer Erkältung. Aber, was sind eigentlich die Ursachen für Frühjahrsmüdigkeit aus ayurvedischer Sicht? Und noch viel spannender, was kannst du laut dem Ayurveda dagegen tun?

Frühjahrsmüdigkeit: Ursachen

Zunächst einmal zum Verständnis: Aus ayurvedischer Sicht werden die Jahreszeiten von den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha regiert. Das gesamte Jahr wird in saisonale Zyklen eingeteilt. So erscheint jedes Dosha in unseren Breitengraden genau einmal jährlich mit seinen vorherrschenden Qualitäten und Eigenschaften. Wissen über diese Qualitäten ermöglicht uns die direkte Herleitung der jeweiligen optimalen Verhaltensweisen in Bezug auf unsere Ernährung und Lebensweise.

Frühling ist Kapha Zeit

Frühling ist im Ayurveda Kapha-Zeit und beginnt im Februar und endet im Mai. In diesem Zeitraum nimmt das Kapha-Dosha mit seinen zugrundeliegenden Eigenschaften immer mehr zu. Genau das ist die Ursache für die Frühjahrsmüdigkeit aus ayurvedischer Sicht. Nicht nur in der Natur nehmen die Qualitäten von Kapha zu, sondern auch in uns. Die typischen Eigenschaften von Kapha sind unter anderem kalt, schwer, träge und langsam. Aufgrund der Zunahme genau dieser Eigenschaften in unserem Körper, kämpfen die meisten Menschen im Frühling mit der typischen Frühjahrsmüdigkeit. Einher geht dies außerdem mit der Schwächung unseres Verdauungsfeuers (Agni). Schaffen wir es nicht unsere Lebensgewohnheiten und unsere Ernährung der Veränderung anzupassen, fühlen wir uns schwer, träge und antriebslos. 

Was tun bei Frühjahrsmüdigkeit?

Im Ayurveda liegt das Paradigma zugrunde: Gleiches erhöht Gleiches und Gegensätzliches gleicht sich aus. Bezogen auf das Kapha-Dosha und die Thematik der Frühjahrsmüdigkeit bedeutet das, dass wir in der Ernährung und in unserem Lebensstil, die Punkte verändern müssen, die für eine Zunahme der Eigenschaften kalt, schwer, träge und langsam sorgen.

Wir müssen: 

  • Weg von der Schwere und hin zu mehr Leichtigkeit. 
  • Weg von der Kälte hin zu mehr Wärme. 
  • Weg von der Trägheit hin zu mehr Aktivität. 

10 Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

Setzt du diese zehn Tipps in Bezug auf deine Ernährung um, wirst du fit und vital im Frühling sein. Denn durch diese 10 Tipps eliminierst  du die Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit, indem  du die Eigenschaften von Kapha reduzierst mit dem Ergebnis: Gesund und fit im Frühling, anstatt dich mit den Symptomen der Frühjahrsmüdigkeit herumzuschlagen.

Gewürze gegen Frühjahrsmüdigkeit. 

Integriere in jede Mahlzeit erwärmende Gewürze wie Chili, Kurkuma, Ingwer, Zimt, Schwarzen Pfeffer, Pippali und Senfsamen. Sie gleichen die Kühle von Kapha aus und kurbeln deinen Stoffwechsel an.

Iss leicht, warm und gegart und reduziere alle kalten Speisen.

Um mehr Leichtigkeit in unser System zu bringen und das geschwächte Agni nicht noch zusätzlich zu belasten, sollten wir nun besondern darauf achten, unsere Ernährung wieder leichter zu gestalten. Gedünstetes Gemüse ohne viel Fett und Suppen eignen sich super, aber auch leichte und trocknende Getreidearten.

Lass das Frühstück ausfallen oder reduziere die Menge deiner Nahrung am Morgen.

Am Morgen herrscht Kapha-Zeit und entsprechend lodert unser Verdauungsfeuer Agni noch nicht so stark. Deshalb solltest du im Frühling unbedingt darauf achten, dein Frühstück warm und gut gewürzt zuzubereiten und nur eine kleine Menge zu essen. Auch das Frühstück einfach mal ausfallen zu lassen und dafür ein früheres Mittagessen zu genießen, kann hier eine sehr gute Möglichkeit sein.

Iss dich satt, aber überesse dich nicht.

Überfüllen wir unseren Magen, schwächen wir unser Verdauungsfeuer Agni und nehmen ganz besonders in der Kapha-Zeit im Frühling schnell an Gewicht und Trägheit zu und stärken so die Ursachen einer Frühjahrsmüdigkeit. Also auch wenn es dir schmeckt, achte darauf dich nicht zu überessen.

Verstärke besonders die Geschmäcker scharf, bitter und herb in deiner Nahrung.

Ziel ist die Eigenschaften von Kapha zu reduzieren. Im Hinblick auf die sechs Geschmacksrichtungen im Ayurveda machen wir das, indem wir verstärkt scharf, bitter und herbe Nahrungsmittel zu uns nehmen.

Meide Gebäck und Süßigkeiten.

Oft verbinden wir mit Süßigkeiten einen Energie-Kick. Allerdings kommt der nur für kurze Zeit, denn langfristig gesehen vermehren wir Körpergewebe und stärken somit das Kapha- Dosha. Schwere und Trägheit nehmen in unserem Körper zu und entsprechend auch die Frühjahrsmüdigkeit.

Reduziere alle Milchprodukte oder verzichte komplett darauf.

Neben der Frühjahrsmüdigkeit kämpfen viele Menschen im Frühjahr auch mit Erkältungen und Verschleimung. Das sind auch typische Symptome von Kapha. Milchprodukte fördern enorm die Verschleimung. Deshalb solltest du sehr bewusst mit deinem Konsum von Milch, Käse und Co umgehen.

Iss nicht zu spät und zu schwer am Abend.

Das ist eine grundlegende Empfehlung im Ayurveda und gilt natürlich auch hier. Du solltest bis spätestens 19 Uhr deine letzte Mahlzeit gegessen haben. Umso später es wird, umso leichter sollte sich deine Abend-Mahlzeit gestalten, denn dein Verdauungsfeuer Agni ist am Abend schwach. Isst du zu spät und zu schwer verdaulich, wirst du Trägheit fördern und zudem einen regenerierenden Schlaf stören.

Vermeide Fettes und Frittiertes. 

Zu fette, wie überbackene oder auch frittierte Nahrung belastet dein Verdauungssystem und steigert dein Kapha. Insbesondere im Frühling sollten wir darauf lieber verzichten bzw. dürfen  wir darauf achten das richtige Maß zu finden.

Iss Rohkost nur in kleinen Mengen.

Rohkost ist kalt und schwer verdaulich. Die Kälte als Eigenschaft von Kapha erhöht hier wieder eine Qualität, die wir reduzieren wollen und für das im Frühling eher schwache Agni ist zu viel Rohkost in der Regel viel zu schwer. 

Der Frühjahrsmüdigkeit den Kampf ansagen durch Aktivität.

Genauso wichtig wie die Ernährung ist auch der Lebensstil. Ruhe und Entspannung sind Verhaltensweisen und Qualitäten, die besonders im Winter sehr wichtig für uns sind. Im Frühling hingegen sollten wir wieder mehr in die Bewegung kommen. Bleiben wir im Modus des Winters verstärken wir die Eigenschaften von Kapha. Um die Schwere, Kälte und Trägheit zu reduzieren, braucht es Aktivität. 

Deshalb ist der Tipp Nummer eins gegen Frühjahrsmüdigkeit:

Runter vom Sofa. Werde aktiv und komm ins Schwitzen mit einem gezielten Bewegungsprogramm. 

Setzt du diese Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit um, kommst du fit und voller Kraft durch den Frühling. Fühlst du dich derzeit also müde, energielos und bist des Öfteren verschleimt, dann beginne mit Hilfe der Tipps aus dem Ayurveda, den Ursachen von Frühjahrsmüdigkeit die Grundlage zu entziehen.

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