Die meisten Menschen denken Ayurveda ist super kompliziert und schwierig umzusetzen. Das stimmt aber so nicht. Die kleinen Dinge und Basics sind oft die wirkungsvollsten und wenn du diese kontinuierlich umsetzt, schaffst du damit bereits einen großen Unterschied im Hinblick auf deine Gesundheit und dein Energielevel. Wenn dich Ayurveda interessiert, du aber nicht weißt, wo und wie du anfangen sollst, dann beginne am besten zunächst folgende Basics nach und nach in deinen gewohnten Alltag zu integrieren. Ich empfehle dir zunächst Schritt für Schritt folgende 4 Basics in deinen Morgen zu integrieren und als neue Gewohnheiten zu etablieren:
Trinke warmes Wasser am Morgen, integriere Zunge schaben und Öl ziehen bei deiner morgendlichen Badezimmerrunde und frühstücke warm. Diese 4 Basic sind super unkompliziert und einfach umsetzbar und bewirken einen großen Unterschied für dein Wohlbefinden und deinen Start in den Tag. Setzt du diese zunächst unspektakulär klingenden Dinge kontinuierlich um, wirst du schnell die positiven Effekte spüren.
Zunge schaben und Ölziehen gehört zur ayurvedischen Morgenroutine, ist ein absolutes Basic und super einfach in den morgendlichen Alltag zu integrieren. Benutzt man hierzulande Öl hauptsächlich in der Küche wird in der ayurvedischen Lehre Öl außerdem seit mehreren Jahrhunderten als Wundermittel für die Zahn- und Zahnfleischgesundheit und die Stärkung des Organismus eingesetzt.
Und so einfach funktioniert’s: Bevor du dir am Morgen die Zähne putzt, entfernst du einfach mit einem Schaber aus Kupfer oder Eisen den Zungenbelag, der sich durch die nächtlichen Ausscheidungsprozesse deines Körpers abgelagert hat. Im Anschluss nimmst du 1-2 Esslöffel Sesamöl, Kokosöl oder Sonnenblumenöl in den Mund und bewegst dieses für 10-20 Minuten im Mund hin und her. Bist du damit fertig, spülst du mehrfach den Mund mit Wasser aus, um alles Öl zu entfernen. Übrigens kannst du die Zeit, in der du das Öl im Mund durch die Zähne ziehst, nutzen und anderen Dingen nachgehen wie Duschen. Es kostet dich also keine extra Zeit am Morgen. Erst nach dem Öl ziehen putzt du dir, wie gewohnt deine Zähne.
Morgendlicher Detox: Zunge schaben und Öl ziehen
Warum das ganze?
Es hat viele Vorteile diese ayurvedische Prozedere als neue Routine zu etablieren. Denn die Zunge ist ein Entgiftungsorgan. In der Nacht laufen Ausscheidungsprozesse und unser Körper entledigt sich unliebsamer Stoffwechselprodukte und Keime, welche sich als Belag auf der Zunge ablagern. Entfernst du diesen am Morgen entlastet du dein Entgiftungs-, Immun- und Verdaungssystem, schützt dich vor Entzündungen der Mundschleimhaut, Parodontose und Karies und außerdem beugst du schlechtem Atem vor. Indem du im Anschluss an das Zungeschaben das Öl im Mund bewegst, bindet das darin enthaltene Fett weitere Schadstoffe, wie Keime und Bakterien, die sich durch die Nahrungsaufnahme im Mundraum und zwischen den Zähnen befinden.
Beginne deinen Tag mit heißem Wasser.
Heißes bzw. warmes Wasser am Morgen gehört zu den grundlegendsten Basics im Ayurveda. Ja, du hast richtig gelesen. Jeden Morgen mit einer großen Tasse trinkheißen Wasser in den Tag zu starten, reinigt u.a. den Körper, versorgt alle Zellen mit Flüssigkeit nach der Nacht und regt die Peristaltik an, sodass es uns unterstützt bei der morgendlichen Darmentleerung. Zudem ist es simpel, unglaublich effektiv und kann ohne viel Aufwand ganz leicht in den Alltag integriert werden.
Entsprechend den Empfehlungen des Ayurveda wird das Wasser am besten 10-20 Minuten lang gekocht. Warum? Aus ayurvedischer Sicht verstärkt das Wasserkochen die leichten Eigenschaften des Wassers sowie seine ausleitenden und Agni-stärkenden Eigenschaften. Am besten bereitest du dein Ayurveda-Wasser am Abend für den kommenden Morgen vor und füllst es in eine Thermoskanne. So hat es morgens die perfekte Trinktemperatur.
Fügst du dem Wasser noch während des Kochens frische Kräuter hinzu, wie zum Beispiel Kreuzkümmel, Fenchel oder Koriander so wird das Wasser zum Heilwasser und es entstehen wirkungsvolle Abkochungen mit therapeutischer Wirkung.
Besonders für Menschen mit viel VATA ist das heiße Wasser am Morgen eine wichtige Routine. So gleicht es die Vata-Eigenschaften kalt und trocken wunderbar aus. Abrunden kann man das ganze noch indem man den Saft einer halben Zitrone hinzugefügt.
PITTA-Konstitutionen hilft das Wasser am Morgen überschüssige Säuren auszuscheiden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser nur lauwarm temperiert getrunken wird, um nicht die ohnehin stark vorhandene Hitze noch mehr zu provozieren. So eignen sich die Zugabe kühlender Gewürze wie Fenchel oder Koriandersamen besonders für Menschen mit einem ausgeprägten Pitta-Anteil.
Dem KAPHA Dosha werden u.a. die Eigenschaften kühl, schwer und schleimig zugeschrieben. Menschen mit einem hohen Kapha-Anteil in ihrer Konstitution profitieren besonders von den erhitzenden, stoffwechselanregenden und fettverbrennenden Wirkung des abgekochten Wassers.
Iss so oft wie möglich warm – am besten drei Mal am Tag und beginne deinen Tag mit einem warmen Frühstück.
Starte deinen Tag mit einem warmen Frühstück, es wird dein Leben verändern. Zumindest ist das meine Erfahrung. Ein warmes Frühstück zählt zu den absoluten Basics im Ayurveda.
Tatsächlich war ein großes Learning für mich mein Frühstück von kalt in warm zu ändern und morgens zum Beispiel mit einem warmen Getreidebrei in den Tag zu starten. Das typisch deutsche Frühstück „Brot mit Wurst und Käse“ und auch die vermeintlich gesunde Frühstücksvariante „Jogurt oder Milch mit Müsli und frischem Obst“, was früher für mich Standard war, sind sehr kalte und schwer verdauliche Speisen.
Zudem gelten beide Varianten im Ayurveda als ungünstige Nahrungsmittelkombinationen, die deine Verdauung belasten und zu starken Verdaungsproblemen führen können. Stell dir das Bild eines Feuers vor, was zu Beginn nur eine kleine Flamme hat und Zeit braucht bis es richtig lodert. Schmeißt du morgens auf die noch kleine Flamme (Verdauungsfeuer) schwer verdauliche und kalte Nahrung erstickt die kleine Flamme. So machst du es deiner Verdauung schwer für den restlichen Tag richtig in Gang zu kommen und die Brennkraft zu entwickeln, die du brauchst, um alle Speisen des Tages gut zu verstoffwechseln. Frühstückst du morgens kalt und schwer führt dies dazu, dass dir die Nahrung schwer im Magen liegt und du dich müde und schlapp fühlst anstatt energievoll in den Tag zu starten.
Probiere es aus. Beginne deinen Tag mit einem warmen leichten Frühstück wie einem Getreidebrei. Gib ein paar anregende Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Kurkuma dazu und etwas Ghee. Spüre danach in dich rein. Du wirst einen großen Unterschied merken. Iss im Allgemeinen so oft wie möglich warme und leicht verdauliche Speisen auch mittags und abends und du wirst spüren, wie viel mehr Power und Energie du hast für andere Dinge, weil du deine Verdauung entlastet anstatt sie du belasten.
Der riesige Pott Kaffee am Morgen, wie früher, nur um irgendwie in die Gänge zukommen, ist dank des warmen leichten Frühstücks nicht mehr notwendig. Kaffee trinke ich nach wie vor, aber nun als absoluten Genuss und mit viel Achtsamkeit.
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